Gartenfenster


MICHAEL HUGENTOBLER

Es ist ein gemütlicher Montagabend im Garten von Lisa Sommer und Andreas Merkli. Süssmost wird ausgeschenkt, Speckbrot angeschnitten, Passanten gesellen sich auf einen Schwatz dazu. Kinder aus dem Quartier pflücken Blumensträusse aus den naturbelassenen Wiesen.

Der Natur- und Vogelschutzverein Küttigen-Rombach lancierte zum Internationalen Jahr der Biodiversität das Gartenfenster Küttigen-Rombach. Das Konzept besteht darin, der Öffentlichkeit

den Zugang zu naturnahen Gärten zu ermöglich, damit Interessierte die Gelegenheit haben, bei einem Rundgang die naturbelassenen Gärten bestaunen zu können. Markus Wipf, Präsident des Naturund

Vogelschutzvereins Küttigen-Rombach, machte auf Spaziergängen durch die Quartiere naturbelassene Gärten ausfindig. Er kontaktierte deren Besitzer und informierte über das Projekt. Er

konnte 30 Gartenbesitzer für seine Idee gewinnen, und diese Woche sind täglich einige dieser Gärten für die Öffentlichkeit zugänglich.

Wichtiger Beitrag für Fauna und Flora «Vielleicht führt es dazu, dass der eine oder andere Besucher die Erkenntnis nach Hause nimmt, dass der typisch schweizerische Ordnungssinn zugunsten

der Artenvielfalt ein wenig aufgegeben werden muss», sagt Philipp Müller, Initiant von Gartenfenster Küttigen- Rombach.

Auch Siedlungsräume stellen einen wichtigen Beitrag als Lebensraum für heimische Tiere und Pflanzen dar. Wenn der Mensch die Natur wachsen lässt und nur minimal eingreift, steigt die Artenvielfalt enorm an. «Pro Quadratmeter gibt es dann plötzlich 30 bis 50 verschiedene Pflanzen und nicht nur eine einzige. Es kann auch sein, dass plötzlich unter einem Birnbaum eine Orchidee

wächst», sagt Müller.
Auf den Rundgängen ist nicht nur für die Flora gesorgt. Auch die Fauna gibt es zu bestaunen. Hasen, Fische, Frösche und gar Brieftauben werden in den Gärten gehalten. Dass es für einige Besucher befremdlich sein kann, in fremder Leute Gärten zu spazieren, kann Wipf nachvollziehen.

«Wir wünschen uns mutige Gartenbesitzer und mutige Besucher», sagt er, «denn jeder Besucher ist willkommen, sich in den gekennzeichneten Gärten umzusehen.

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